Woran man einen guten Wein erkennt

Wein trinken viele gerne; ihn aber auszusuchen und zu bewerten, erscheint den meisten als eine komplizierte Wissenschaft, deren Geheimnisse für Laien unverständlich sind. Wenn es Ihnen auch schon passiert ist, beim Abendessen im Nobel-Restaurant aus Angst, einen schlechten Eindruck zu machen, das zum Probieren gebotene Glas einfach mit wissendem Blick zu schwenken und konzentriert nickend zu nippen, Sie aber eigentlich keine Ahnung hatten, worauf Sie denn hätten achten sollen, dann sind die folgenden Tipps genau richtig für Sie. Wir verraten Ihnen, woran Sie im Handumdrehen einen guten Wein von einem schlechten unterscheiden, ohne einen Önologie-Kurs belegen, dicke Bücher wälzen oder sich Unmengen französischer und italienischer Namen mit den dazugehörigen Jahrgängen merken zu müssen. Mit ein wenig Grundwissen können sie den richtigen Tropfen demnächst noch viel ausgiebiger genießen! Als erstes schauen Sie sich den Wein an: Die Faktoren, auf die Sie achten sollten, sind die Transparenz, die Farbe, Dickflüssigkeit und Schaum. Ein guter Wein sollte transparent sein und keine Schlieren oder Schwebanteile aufweisen; das sehen Sie beim Schwenken des Wein in einem durchsichtigen Glas vor einem weißen Hintergrund, etwa der Tischdecke oder der Wand. Die Farben reichen beim Weißwein von einem tatsächlich nahezu weißen Ton bis zu intensiven Gold- und Ambertönen, beim Rotwein von einer leuchtend-knalligen Nuance bis hinzu tiefstem Schwarzrot. Sehen Sie sich die R
Reflexe an: Grüne Reflexe bei weißem und violette Reflexe bei rotem Wein sind ein Hinweis auf einen jungen Wein, ebenso wie eine weniger dunkle Farbe. Sollten Sie in einem älteren Wein vorkommen, ist das ein positives Zeichen: Dieser Wein hat ein langes Leben vor sich. Gerade ein hochprozentiger Wein sollte reich an Inhaltsstoffen, Tannin, Mineralien und dickflüssigem Glyzerin, sein: Diese Dickflüssigkeit erkennen Sie am Absetzen kleiner Tropfen am Glasrand, wenn Sie das Glas schwenken. Schaum hingegen hat in einem Wein, der kein Schaumwein ist, nichts zu suchen. Nachdem Sie den Wein betrachtet haben, riechen Sie ihn. Dabei hilft wieder das Schwenken des Glases, den Eigengeruch freizugeben. Die banale Faustregel lautet: Ein guter Wein sollte gut riechen. Das Spektrum der Gerüche, die die verschiedenen Weinsorten aufweisen, ist recht breit; ein reifer Wein hat gewöhnlich ein komplexeres Geruchbouquet, ein junger ein schlichteres. Nur nach drei Dingen darf Ihr Wein auf keinen Fall riechen- nach etwas Unangenehmen wie Schwefel oder Fäule, nach künstlicher Parfümierung oder nach gar nichts. Jetzt wird der Geschmack ausprobiert: Ist er köstlich, fühlt der Wein sich konsistent an, kitzelt er Ihre Zunge, wärmt der Alkohol Ihren Körper? Sind Herbe und Süße ausgewogen? Auch ein trockener Wein sollte nicht beißend sauer schmecken. Hier macht übrigens die Praxis viel aus: Je mehr Weine sie probieren, desto sicherer werden Sie dabei werden, den Geschmack zu beurteilen. Wenn Sie viele gute Weine trinken, werden Sie bald merken, dass Sie einen schlechten Wein gar nicht mehr herunterschlucken können. Zuletzt zählt noch die Dauer des Verharrens des Geschmacks: Hält er lange an und hinterlässt auch, nachdem er nicht mehr im Mund ist, weiterhin angenehme Gefühle auf dem Gaumen und in der Nase, handelt es sich mit Sicherheit um einen guten Wein.

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